6.6.2012
6:45 Flug nach Stockholm, von dort flogen wir weiter nach Kiruna in den Norden von Schweden.
Dort übernahmen wir unser Leihauto und fuhren in die Stadt. Wir checkten in unserem Hotel Vinter Palatset ein und erkundeten die Stadt – da ist nicht viel los.
Nach dem Abendessen gingen wir bald schlafen – was bei der Helligkeit nicht so einfach ist. Um 1 Uhr früh war es immer noch nur dämmrig. |
18.6.
Nach dem köstlichen und ausreichendem Frühstück packten wir zusammen, denn das große Abenteuer sollte beginnen: die Besteigung |
des höchsten Berges von Schweden, den Kebnekaise – 2114m hoch.
Heute mußten wir noch eine große Hürde nehmen: 19 km Fußmarsch zur Fjällstation Kebnekaise, wo wir eine Reservierung für ein 2-Bett-Zimmer für 3 Nächte hatten.
Wir fuhren mit dem Auto 64 km nach Nikkaluotka |
Um 11:30 starteten wir unsere Wanderung.
Es ging immer nur eben dahin, sehr oft über schmale Holzstege, um trockenen Fußes über die sumpfigen Wiesen zu kommen. |
Ein Rentier kreuzte unseren Weg. |
sich gleich auf den Weg. So wartete ich bei der Schiffstation 1 Stunde, bis das Schiff ablegte. |
Ich legte für die 20 – 25 min dauernde Fahrt 250 Schwedenkronen hin – aber das war es mir wert. Otto habe ich nach der Fahrt gleich wieder „gefunden“. Das Schiff hat wegen Hochwasser nicht an der offiziellen Anlegestation anlegen können, sondern erst ca 500 m weiter hinten.
Um ca 17:15 waren wir an unserem Ziel, mit 1/2 Stunde Pause insgesamt. Ich bin ja mit dem Schifferl gefahren und hatte dadurch einen kürzeren Weg, dafür eine längere Pause. |
Von unserem Zimmer waren wir begeistert. |
Auch konnten wir jetzt täglich bis 18 Uhr bei der Rezeption ein Abendessen bestellen: entweder ein Menü mit Suppe, Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise und anschließend Tee, Kaffee oder Kakao so viel man möchte – oder nur eine Hauptspeise. Es gab auch einen Wasserspender für Teewasser im Haupthaus. Dieses Service nutzten wir gerne. WC und Dusche waren auf dem Gang, aber es war alles blitzsauber. Beim Einchecken erfuhren wir, daß jeder bei der Abreise sein Zimmer selber reinigen muß – das Bettenmachen sind wir ja von den Hütten in Österreich gewohnt und das Kehren und Aufwaschen wird auch kein Problem sein.
Für das Abendessen haben wir nur eine Hauptspeise gewählt, denn wir waren nicht sehr hungrig. Es gab Elch, der wirklich ausgezeichnet schmeckte. |
19.6.
Wir sind um 4:30 aufgewacht und nachdem es ja schon (noch) hell war, haben wir beschlossen, gleich aufzubleiben. Otto hat das Teewasser geholt und wir haben gefrühstückt.
Ab 5:30 haben wir um das Haupthaus den „rechten Weg“ gesucht und schließlich auch gefunden: um 5:45 begann das „Abenteuer Kebnekaise“ so richtig: zwischen dem Eingang zur Rezeption und dem Servicehaus mit der Sauna beginnt der Aufstieg.
dem Weg – bis wir fast ausschließlich nur mehr im Schnee gingen. Zwischendurch mußten wir immer wieder länger Wegstrecken über Blöcke balancieren. |
Man sah schon von Ferne, daß Nebel aufstieg. Das konnte mich aber nicht abhalten, in 20 min 300m über Schnee abzusteigen und auf der anderen Seite des Sattels auf einer ausgetretenen Spur sehr steil Richtung Gipfel des Kebnekaise wieder aufzusteigen.
An den Tritten sah man, daß ich an diesem Tag die Erste hier war. Bei einem Blick zurück sah ich, daß mir auf dem Vierrmavare 2 Personen folgten. Von Otto war nichts mehr zu sehen. Er wollte etwas weiter unten auf mich warten.
So stieg ich steil bis zur alten und neuen Unterstandshütte Toppstugan, 1880m, auf. |
Inzwischen ist starker Nebel eingefallen und ich sah außer den Spuren im Schnee nichts mehr. Ein Stück eher eben dahin, bis der Weg sich nach links wendet. Durch starken Nebel teils eben, teils steil bergauf, bis mich die Panik packte: wenn der Neben noch dichter wird, sehe ich vielleicht meine eigenen Spuren nicht mehr. Auf einem Steilstück, an dem ich schon bei jedem Schritt dachte, ich sei jetzt oben, habe ich schweren Herzens umgedreht – mein Höhenmesser zeigte mir schon 2140m an. Ursprünglich dachte ich, ich gehe, bis die Spuren aufhören – das muß dann wohl der Gipfel sein. Denn es war absolut nichts mehr zu sehen. Ich bin sehr schnell im Schnee 10 min abgestiegen. Dann traf ich die 2 Männer, die ich von der Ferne am Vierrmavare gesehen hatte. Ich habe mich ihnen angeschlossen und bin noch einmal die Strecke zurückgegangen, die ich gerade auf- und wieder abgestiegen war. Auf einmal, keine geschätzten 10 Schritte von der Stelle, an denen ich umdrehte, stoppten wir unseren Aufstieg.
Dort trennten sich unsere Wege, denn ich konnte und wollte das schnelle Aufstiegstempo der beiden nicht mithalten. Der Nebel war nicht mehr so bedrohlich, man konnte schon wieder einige 100 m weit sehen und so mühte ich mich die 300m zum Gipfel des Vierramavare hoch. Und es war wirklich ein Mühen: denn auf einmal war ich fürchterlich müde und dachte: hoffentlich bin ich bald oben. Aber auch dieser Aufstieg war einmal zu Ende und nach dem weiten Gipfelplateau machte ich eine kurze Rast: einige Nüsse und etwas Wasser haben meine Lebensgeister wieder geweckt und ich stieg vorsichtig, aber zügig mit viel Blockkletterei Richtung Camp ab. Es begann zu regnen und so hatte ich meine Überhose nicht umsonst mitgeschleppt.
warm und ich hatte, wenn der Regen nicht zu stark war, die Jacke offen und unterhalb nur ein T-Shirt an.
Nachdem es noch nicht zu spät war, beschlossen wir, uns heute ein ganzes Menü zu vergönnen. Nach dem köstlichen Abendessen gab es noch ein Gipfelschnapserl aus Ottos Rucksack. |
Ich war von den Erlebnissen des Tages so euphorisch, daß ich im Shop Ansichtskarten mit Marken kaufte und gleich am Abend begann, meine Urlaubspost zu erledigen.
1985Hm hinauf, 1970Hm hinunter
20.6.
Rasttag mit einer Wanderung
21.6.
Nach dem köstlichen Frühstück war Packen angesagt. Danach putzten wir unser Zimmer, warfen unsere Ansichtskarten in das |
Postkastl und gingen um 10 Uhr los Richtung Nikkaluotka. Um 10:30 waren wir bei der Abzweigung ins Trafalatal, die gleich nach der 1. Hängebrücke ist. Um 12 Uhr erreichten wir die Bootsstation und überlegten: sollen wir beide mit den Rucksäcken zu Fuß gehen oder nimmt Einer von uns das Boot und nimmt dem Anderen den Rucksack ab? Und genauso machten wir es auch: Otto fuhr mit dem Boot und beiden Rucksäcken um 12:45 über den See, ich wanderte schnellen Schrittes in 1 Stunde die 6 km zum Bootsanlegeplatz, von dem ich 3 Tage zuvor abfuhr. Die Freude, den Weg ohne Gepäck in einer guten Zeit zu gehen, so daß Otto nicht zu lange auf mich warten mußte, war sehr groß.
Die letzten 5 km gingen wir von 14:00 bis 15:15 bis zur Kirche von Nikkaluotka. Leider war das Gotteshaus geschlossen. Die letzten paar 100 m waren dann ein Spaziergang bis zum Auto. |
Wir fuhren nach Kiruna zurück, wo wir ein 2.Mal im Hotel Vinterpalaset eincheckten. Am Abend gingen wir essen und bald darauf zufrieden ins Bett.